Schicksalsschlag Krebs

    Hilfe für Betroffene, Angehörige und Freunde schweizweit


    Kolumne


    (Bild: zVg)

    Die zweite Welle der COVID-Pandemie hat uns fest im Griff. Viele Millionen Menschen leiden darunter, und wiederum viele Tausende Forscher arbeiten an Therapien oder Impfstoffen, um das Virus in den Griff zu bekommen. Es geht dabei nicht nur um Menschenleben, sondern auch um die wirtschaftliche Situation – in allen Ländern dieser Welt. Je schneller wir hier zu einer Lösung kommen, desto eher werden wir wieder ein «normales» Leben führen können, wobei wir dann von einem «neuen Normalen» sprechen werden.

    Wegen COVID geht derzeit oft vergessen, dass es noch andere Krankheiten gibt, von denen die Menschheit betroffen ist. An erster Stelle steht Krebs, der zweithäufigsten Todesursache (nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen) schweizweit. In der Schweiz zählen wir jährlich 41’700 neue Krebsdiagnosen. Darunter sind die beiden häufigsten Krebsarten Brustkrebs und Dickdarmkrebs. Man muss jedoch auch herausstreichen, dass heute – dank Fortschritten in der Medizin und neuen Behandlungsmethoden – 64 Prozent der Menschen nach fünf Jahren noch leben. Die Tendenz ist zum Glück steigend.

    Eine Krebsdiagnose ist für den Betroffenen und sein Umfeld niederschmetternd. Oft breitet sich nach der Diagnose Hilflosigkeit aus und neben der rein medizinischen Behandlung fehlt oft die psychologische Unterstützung. Diese offerieren die diversen Krebsligen in den Kantonen. Es gibt insgesamt 18 kantonale und regionale Krebsligen in der Schweiz. Für die Kantone Basel und Basel-Landschaft zeichnet sich die Krebsliga beider Basel verantwortlich. Mit gutem Recht kann man sagen, dass die Krebsliga beider Basel eine der fortschrittlichsten Krebsligen der Schweiz ist. Wir unterteilen unsere Aktivitäten in drei Bereiche: 1. Beratung und Unterstützung, 2. Forschung und 3. Vorsorge und Früherkennung. Gerade im letzten Bereich waren wir in der Deutschschweiz eine der ersten Ligen, die vor sechs Jahren das Mammografie-Screening für alle Frauen ab 50 angeboten hat. Diese Dienstleistung wird durch den Kanton Basel-Stadt unterstützt und von vielen Frauen aktiv genutzt. Ausserdem hat die Krebsliga beider Basel, auch mit Unterstützung des Gesundheitsdepartementes Basel-Stadt, das Darmkrebs-Screening-Programm im August dieses Jahres lanciert. Dabei können sich 50- bis 69-jährige Personen in Basel-Stadt untersuchen lassen; die Untersuchung wird Franchise-­befreit von den Krankenkassen übernommen. Mit diesem Angebot möchte die Krebsliga beider Basel den beiden häufigsten Krebsarten den Kampf ansagen.

    Die Krebsliga beider Basel ist in einem schönen Haus am Petersplatz domiziliert, welches der Krebsliga geschenkt wurde. Wir sind sehr privilegiert, an diesem Ort ein Begegnungszentrum für unsere Besucher und Konsultationen zu haben. Auch werden hier diverse Kurse angeboten. Aufgrund der derzeitigen Situation sind allerdings im Augenblick nur wenige physische Kurse möglich, das Angebot wurde jedoch auf Online-Kurse ausgeweitet. So sollen Betroffene nicht allein gelassen werden.

    Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krebsliga arbeiten mit Leib und Seele an diesem Ort und versuchen, die Philosophie und den Geist der Krebsliga bekannter zu machen. Wir sind eine wichtige Ergänzung zur rein medizinisch-onkologischen Behandlung, welche alle Betroffenen erhalten.

    Warum schreibe ich in meinem Beitrag «wir»? Weil ich die Ehre habe, seit gut eineinhalb Jahren Präsident der Krebsliga beider Basel zu sein. Ich war bereits vorher fünf Jahre im Vorstand tätig und kenne die Organisation gut. Als mir das Präsidium angetragen wurde, musste ich nicht lange überlegen. Für mich war Krebs schon seit längerem ein Begleiter in meinem beruflichen und privaten Leben. Ich habe viele gute Freunde, Familienmitglieder und Bekannte an diese heimtückische Krankheit verloren. Ich setze mich mit allen meinen Möglichkeiten für die Krebsliga beider Basel und gegen den Krebs ein. Meine Aufgaben konzentrieren sich in erster Linie auf die Aussenwirkung, die Mittelbeschaffung und die Oberleitung der operativen Geschäfte. Mit Michèle Leuenberger als CEO und Geschäftsführerin haben wir seit ein paar Jahren eine Frau an der Spitze, die sehr professionell arbeitet, und auf ein tolles Team zählen kann. Wenn Sie mehr über unsere Arbeit erfahren möchten, kommen Sie uns besuchen, oder gehen Sie auf die Website der Krebsliga beider Basel für mehr Informationen. Es lohnt sich!

    Mit einem Zitat des Schauspielers Michael Douglas möchte ich schliessen: «Der Krebs konnte mich nicht in die Knie zwingen, er hat mich zurück auf die Füsse gebracht.»

    von Eric G. Sarasin

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