Jugendliche wollen sinnvolle Aufgaben

    Auch in Basel – «Umweltjobs» gehören mit Hinblick auf
    die Zukunft zu den begehrtesten

    Der Wunsch der Jugend ist spürbar nach sinnstiftenden Jobs, die auch in der Arbeitswelt der Zukunft noch existieren, neu entstehen, sich weiter entwickeln und gefragt sind. Und natürlich wollen viele eine Aufgabe ausüben, der nachhaltige Wirkung erzeugt. Das zeigt sich unter anderem auch darin, dass viel mehr als früher Interesse gezeigt wird für eine passende Weiterbildung in diesem Bereich, wie eine Bestandesaufnahme in einer Basler Fachschule bestätigt.

    (Bild: PEXELS) Begehrter denn je: Jobs im Bereich Energie und Umwelt

    New Work Arbeitsforscher bestätigen den Trend: Wichtig ist vielen Jugendlichen in der heutigen Zeit, dass sie in Zukunft einen Beruf ausüben, der Spass macht, «Sinn stiftet» aber auch einen, bei welchem zudem der so genannte «emotionale Aspekt» und die Identifikation stimmt. Man spricht da oft von der «Emotional Selling Proposition» (ESP). Viele Berufe im Bereich Energie und Umwelt bedienen diese Wünsche nach Jobsicherheit und Sinnstiftung.

    Erhöhte Sensibilisierung für «sinnvolle Jobs»
    Mit der beschlossenen Umsetzung der Energiewende und der erhöhten Sensibilisierung für Umweltschutz sowie der Transformation der Arbeitswelt (Digitalisierung und Technik) werden Jobs wie beispielsweise «Supervisor Künstliche Intelligenz», «Fortpflanzungsberater/in», «Biofilm-Installateur/in», Klimatologe, Umweltingenieur, Entwässerungstechnologe, Abfalldesigner/in oder Recyclist/in – um nur einige zu nennen – für Jugendliche, die in diese Richtung etwas erlernen wollen, sehr spannend. Und man weiss, dass diese zu den «Berufen der Zukunft» gehören.

    (Bild: Fotolia) Diese Fachkräfte sind gesucht: Informatiker und im speziellen die Wirtschaftsinformatiker/innen

    Ausserdem betonen Trendscouts, dass künftig Mitteleuropa eine Oase für grüne Technologie sein wird. Die Investitionen in erneuerbare Energien steigen exponentiell. Der Berufsmarkt wird sich dementsprechend anpassen. Somit haben beispielsweise die Techniker/innen HF in Energie und Umwelt in den kommenden Jahren besonders gute Aussichten auf einen der begehrten Jobs. Die Ausbildungen in diesem Bereich profitieren zudem noch von der Förderung durch Bund und Kantone. Es werden also zunehmend spezifisch geschulte Fachpersonen gebraucht und die Höheren Fachschulen spielen eine Schlüsselrolle. Ein Beispiel: Die TEKO Basel als Anbieterin von Ausbildungen im Bereich Technik, Energie und Umwelt sowie Cleantech kann den Studierenden mit kantonaler Unterstützung eine gute Ausbildung für einen inhaltlich wie auch vom Berufsstatus her wertvollen HF-Abschluss bieten. «Die Ausbildungen wurden von uns entwickelt, weil die Nachfrage schon jetzt stetig zunimmt und in Zukunft besonders gross sein wird. Dies gilt besonders für die Techniker/innen HF Energie und Umwelt», sagt TEKO-Basel-Schulleiterin Terry Tschumi. Der Vorteil: Man kann auch während der Berufszeit das Handwerk von der Pike auf lernen. «Eine solche Ausbildung ist spannend und nicht alltäglich. Als Bewerberin oder Bewerber auf dem Arbeitsmarkt hat man bei einer noch eher kleinen Konkurrenz mit dieser fundierten Ausbildung einen klaren Wettbewerbsvorsprung.» Terry Tschumi bestätigt zudem, dass beispielsweise auf einmal immer häufiger von Jugendlichen Informationen zum HF Lehrgang Techniker/in Energie und Umwelt angefordert und auch die Klassen immer voller werden. Das habe ganz bestimmt nicht nur mit dem Ruf der TEKO Basel als traditionell in der Ausbildung für Technik-Berufe arrivierte Höhere Fachschule zu tun. Die zukünftigen Jobmöglichkeiten mit dieser Ausbildung seien eben sehr gut.

    Natürlich gibt es einige «Jobs der Zukunft», die 2020 voll im Trend liegen bei den Jugendlichen. Hier eine kleine Auswahl:

    Techniker/in Energie und Umwelt
    Techniker/innen in Energie und Umwelt projektieren Energieanlagen und berechnen deren Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Im Zeichen der Energiewende werden Projekte zur Nutzung von erneuerbaren Energiequellen wie Sonnenlicht, Erdwärme, Wind, Wasser und Biomasse wichtig und da können sich die HF Techniker in Energie und Umwelt profilieren.

    Wirtschaftsinformatiker/innen
    Eine gute Zukunft und eine gewisse Jobsicherheit verspricht die Tätigkeit als Wirtschaftsinformatiker/in und als Wirtschaftsmathematiker/in. Unternehmen klagen über den ausgetrockneten Markt. Diese Spezialisten setzen Informations- und Kommunikationssysteme zur Unterstützung von Geschäftsprozessen und zur Entscheidungsfindung in Unternehmungen ökonomisch ein. Es wird bald ein Mangel an qualifizierten Spezialisten entstehen. Diese Fachleute analysieren innerhalb eines Unternehmens betriebswirtschaftliche Prozesse und prüfen das Potenzial zur Unterstützung durch Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) sowie definieren die entsprechenden Vorgaben für die Entwicklung oder die Evaluation von Systemen.

    Smart City Manager/innen und Cyber City Analist/in
    Diese Fachleute sorgen unter anderem für Effizienz und Tragfähigkeit von Systemen der digitalen Stadtverwaltung. Wichtig ist dies für eine Stadt, die weite Teile ihrer Kommunikation mit dem Bürger über E-Governement-Plattformen und standardisierte Online-Systeme abwickelt. Sie sorgen dafür, dass Behörden untereinander so viele oder so wenige Daten austauschen, wie es für die optimale Arbeit der digitalen Verwaltung nötig ist.

    Interim-Manager/innen und Betriebliche/r Mentor/in
    Interim-Managerinnen und -Manager springen dann ein, wenn sie gebraucht werden. Oft werden sie aber erst gerufen, wenn es schon zu spät ist. Dr. Matthias Schweizer – mit seinem Unternehmen Moncrier (www.moncrier.ch) auf Überbrückungslösungen im Sozial- und Gesundheitswesen spezialisiert – bestätigt: «Interim-Einsätze dienen zur Überbrückung von Engpässen und ermöglichen, in einem begrenzten Zeitraum, Problemlösungen in die Wege zu leiten. Diese sichern den Betrieb und helfen, wirtschaftlichen Schaden bei unvorhergesehenen Ereignissen zu vermindern.»

    Auch das Betriebliche Mentoring erlebt einen Aufschwung, wie einer der führenden Weiterbildungsanbieter, die Lernwerkstatt Olten (siehe: www.lernwerkstatt.ch/betrieblicher-mentor), bestätigt: In der Komplexität der heutigen Arbeitswelt wird von Personen mit beratenden Funktionen, von Coaching-Fachleuten und Trainerinnen und Trainern sehr viel verlangt. In den Betrieben ist deshalb das Mentoring ein zentrales Thema geworden, wenn es darum geht, innerbetrieblich Menschen auf einer beruflichen Etappe zu begleiten. Denn Mentoring ist mehr als Coaching. Bei den mehrschichtigen und vernetzten Aufgaben innerhalb der modernen Arbeitswelt ist dies nicht verwunderlich.

    Big Data Analysten und IT Security Manager/innen
    Ein Data Analyst ist für das Auswerten verschiedenster Daten zuständig. Er analysiert sie auf bestimmte Details und entwickelt auf dieser Basis verschiedene Konzepte. Zudem präsentiert er sie seinen Kollegen und Vorgesetzten und macht sie ihnen verständlich.

    Vertriebsingenieur/in
    Als Vertriebsingenieur ist man für die Vermarktung von Spitzentechnologien verantwortlich. Kompetenzen im Hinblick auf den Industriegütermarkt sind nützlich, aber auch technische, juristische, wirtschaftliche und psychologische. Die/der Vertriebsingenieur/in fungiert als das entscheidende Bindeglied zwischen dem eigenen Unternehmen und dem industriellen Kunden.

    Fachperson in Lebensmitteltechnologie
    Lebensmitteltechnologie-Fachleute nehmen die gelieferten Rohstoffe entgegen, prüfen die Qualität und Menge der Waren und lagern diese umgehend ein, damit sie frisch bleiben. Nach vorgegebenen Rezepten wägen, mischen und portionieren sie die Rohstoffe, die durch Hilfs- und Zusatzstoffen wie Aromen, Geschmacksverstärker, Bindemittel, Farbstoffe oder Vitamine veredelt werden.

    Technische Kaufleute
    Jede/r mag, sie – alle wollen sie: Die «eierlegenden Wollmilchsäue» der Berufswelt der Zukunft. Vielseitigkeit und dennoch Fachkenntnis in einigen wichtigen kaufmännischen Teilbereichen zu haben ist wieder «in». Immer mehr KMU suchen nach Mitarbeitern, die sich in der jeweiligen Branche auskennen und in vielen Bereichen bereits einschlägige Erfahrungen, ja sogar Fachkenntnisse in verschiedenen Bereichen vorweisen können. Speziell Leute, die beispielsweise in handwerklichen Berufen tätig sind und künftig im Management und/oder kaufmännischen Bereich tätig sein möchten, sind hierfür geeignet. Ausserdem eröffnet es neue Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten. Die Nachfrage nach Technischen Kaufleuten wird künftig stark zunehmen.

    JoW

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